Manchmal landet es erst später, doch dann um so und tiefer…
Vor einem Jahr schien sich alles, von jetzt auf gleich, verändert zu haben. Ich habe Thailand verlassen und merkte, noch am Flughafen in Bangkok, dass sich die Energie veränderte. Plötzlich war alles anders. Unheimlich anders.
Doch lass mich vorne anfangen…
Es gab eine Zeit, da war mein Leben ziemlich dunkel und negativ. Es war viel mehr Dunkelheit als Licht da. Das Licht (das Positive) etwas Spezielles, das ich erst spät entdeckte. Es war etwas, wovon ich mehr wollte, den es fühlte sich schön, sanft und leicht an. Also habe ich mich darauf fokussiert, weil ich erlebte, dass es immer noch besser, schöner und leichter wurde.
Irgendwann kam ein Punkt, an dem mein Leben hauptsächlich grossartig war. Ich lebte ein Leben, das vor 10 Jahren noch mein Vision Board war. Die Dunkelheit wandelte sich in Licht.
Das war der Punkt, an dem ich realisierte, dass ich nicht mehr die bekannte Dunkelheit will. Sondern nur noch Licht, das Schöne. Ich hatte regelrecht Angst, weil alles so schön war, dass es plötzlich weg sein konnte. Ich habe unbewusst versucht, alles zu tun, um das Negative zu vermeiden, dass die Dunkelheit nicht wieder zurückkehrte.
Damals hatte ich dieses Vision Board:
- Die Welt bereisen.
- Frei sein.
- Community.
- Yoga.
- Dschungel.
- Gleichgesinnte Menschen.
- Gesundes Essen.
- Unabhängigkeit.
- Glücklich sein.
- Gesund sein.
- Eigener Chef sein.
- Menschen begleiten.
- Authentisch und selbstbewusst sein.
- Selbstliebe leben.
…. und plötzlich fand ich mich in meinem lebendigen Vision Board. Ich lebte es.
Und nun …?
Es kam das Jahr 2022.
Ich hatte keine Antworten auf das „was nun…?“. Ich fühlte Stagnation. Ich wollte tun – doch mehr um meine Existenz zu begründen.
Ich rutschte in die „mehr tun, anders tun“-Schiene und liess mich blenden. Blenden aus der Ohnmacht, nicht zu wissen, was ich tun kann. Blenden, weil das Feuer in mir, der Wunsch, die Welt zu verändern, die Lebendigkeit, immer noch brodelte, ich jedoch keinen Zugang hatte und Ich niemanden hatte, der mir aus dieser Ohnmacht in die Klarheit helfen konnte.
Also kickten altbekannte Muster und ich landete in einer Gruppe. Ich hatte grosse Erwartungen und Hoffnungen.
… die nach 2 Monaten komplett zerstört wurden. Ich kam auf Bali an und – vielleicht weisst Du schon, dass Mama Bali eine ganz spezielle Energie in sich trägt. Man sagt, sie rüttelt einem durch. Wenn man ready ist, bleibt man, wenn nicht, geht man.
Ich bin geblieben. Es hat sich vieles neusortiert. Doch ich fühlte mich hoffnungslos, wusste nicht wie weiter, wusste nicht … Da dachte ich, ich hätte mich wieder gefunden. Ich hatte Pläne und Ziele. Jedoch waren diese komplett in meinem Kopf entstanden, aus Druck und Hilflosigkeit. Nicht allein mit meinem Herzen. Ich war unbewusst beeinflusst.
Das führte zu ziemlich unangenehmen Monaten …
Anstatt den Weg ins Herzen zu nehmen, war ich geblendet und verfolgte eine altbekannte Spur…
Und plötzlich war alles weg. Plötzlich drehte die Energie. Plötzlich fühlte ich mich verloren und am gleichen Punkt wie damals, vor über zehn Jahren. Damals, als meine Reise von der Dunkelheit ins Licht begann.
Es riss mir den Boden unter den Füssen weg. Alles war schrecklich. Menschen. Orte. Finanzen. Und ich fühlte mich so alleine wie seit damals nicht mehr. Alle meine Tools funktionieren nicht mehr. Ich hatte alles angezweifelt.
Ich dachte, das Universum sei kaputt.
Ich wusste nicht, wo der Fehler war, was ich falsch machte, ich wusste nur, dass ich nichts mehr wusste, dass nichts mehr funktionierte, dass da kein Geld mehr war.
Ich brauchte einen Reset
Eine Pause und ging 10 Tage in ein Vipassana Schweigeretreat. Das tat gut, schenkte mir eine Atempause und wichtige Erkenntnisse.
Eine war, dass da tief in mir drin eine Stimme sagte: „Du musst Mama stolz machen!“ und diese Stimme trieb mich an zu mehr und mehr und mehr. Doch genau diese Stimme sagte auch: „Du bist nicht gut genug. Es reicht einfach nicht. Das wird es nie.“
Ich war in diesem unbewussten Teufelskreis gefangen und unglaublich dankbar für die Pause und die Erkenntnisse. Die Frage stand im Raum: „Soll ich alles aufgeben und in die Schweiz, mir einen Job suchen und einfach mal ein „normales“ Leben führen? Für andere arbeiten, mich unterordnen und so tun, als ob das normal wäre?“
Ganz ehrlich, mindestens 80% in mir waren erschöpft und wollten aufgeben. 10% hatte gezweifelt und 10% hat gesagt: „Ich ging nicht den ganzen Weg bis hier hin, um von diesem komischen Energieshift mir und der Welt alles zu versauen. Ich ging nicht den ganzen Weg, um jetzt plötzlich die Welt ihrem Schicksal zu überlassen. Ich bin hier für mehr!“
Und so betete ich, fragte meine Mutter um Geld und zog weiter nach Bali. Mama Bali rüttelte ganz schön. Ich wurde energetisch lahmgelegt und habe eine Woche im Bett verbracht. Ruhen. Das System eintunen lassen auf etwas Neues.
Ich hatte Engel um mich. Wachstum pur. Spirituelles Verständnis next Level. Inspiration von Menschen, wir ich sie noch nie gesehen hatte. Es gab mir Ruhe und Stabilität. Das Licht kehrte wieder zurück. Das Vertrauen in mich und das Wissen, dass ich alles kreieren kann UND ich die nötigen Schritte gehen muss.
Die Lebendigkeit, das Feuer, die Erlaubnis zu träumen. Die Erlaubnis, mehr zu wollen. Mehr Lebendigkeit, mehr Luxus, mehr Geld, mehr Macht.
Wow. Was für eine Erlaubnis und die wertvolle Erkenntnis, dass ich mir genau das, jahrelang unbewusst verboten hatte! Wie will mehr ins Leben kommen, das Licht sich weiter ausdehnen, wenn ich mir das, was ich mir wünsche, verbiete? Aus Ideologie, „man soll nicht“, Ängsten?
Es lohnt sich IMMER aufs Herz zu hören. Die Bedürfnisse ernst zu nehmen. Zu akzeptieren.
Ein Wochenende auf der Insel
Mein Nervensystem schrie nach Erdung, barfuss gehen, Ruhe. Ich bestellte Kaffee und Kuchen und blickte aufs Meer. Ich bin im Paradies, kann runterfahren, lese. Und dann, ohne Vorwarnung. Die Erkenntnis, einer meiner wichtigsten Breakthroughs!
Die Antwort auf meine Misere. Auf das kaputte Universum.
„Licht existiert nicht ohne Dunkelheit.”
Mein Verstand liest und denkt: „joa, so neu ist das jetzt nicht. Das weiss ich.“ Doch er liest und fühlt weiter… Manchmal vergessen wir wichtige Details. Es geht nicht darum, nur das eine zu haben und das andere zu vermeiden (!).
Es geht nicht darum, nur noch Licht im Leben zu haben und die Dunkelheit zu vermeiden… genau das hatte ich unbewusst gemacht. Es geht darum zu erkennen, dass das eine nicht ohne das andere kann. Wir leben auf einem Planeten, auf dem es beides braucht. Es ist keine Wahl, sondern ein Gesetz.
Es geht darum, zu erkennen und dankbar für das Licht zu sein. Zu lernen, die Dunkelheit anzunehmen, mit ihr zu fliessen und sie als Teil des Ganzen zu sehen. Erst dann können wir wirklich glücklich sein.
Das klingt nach Floskeln. Nach Logik. Ich weiss. Wir alle teilen gerne weise Zitate. Sie klingen schön und räsonieren. Doch oft verstehen wir sie nur oberflächlich. Wie ich letztes Jahr.
Je mehr wir uns bewusst sind und in Situationen lernen zu halten, zu manövrieren, neue Tools aneignen, ein Netzt an Unterstützung haben, desto mehr können wir wachsen und alles als Geschenk anschauen. Alleine kann das überfordernd sein.
Im Leben geht es um Erfahrungen und Wachstum. Jede Herausforderung ist hier, damit wir wachsen. Wenn das Gleiche nicht mehr funktioniert, dann steht ein neues Level an – es geht nicht darum, aufzugeben.
Wenn wir nur in Harmonie leben, dann werden wenn wir uns der Harmonie nicht mehr bewusst. Wir vergessen Sie, wir schätzen Sie nicht mehr. Wir verlieren die Dankbarkeit für das was ist. Wir schätzen das Leben nicht mehr. Wenn wir erkennen, was wir nicht wollen, erkennen wir, was wir wollen.
Vermeiden von Dunkelheit
Durch vermeiden von Dunkelheit setzen wir energetisch und mit unseren Gedanken den Fokus auf Dunkelheit. Entsprechend fliesst unsere ganze Energie dahin und wir manifestieren dadurch. Gross träumen, ohne wenn und aber! Wir sind hier, um das Leben zu geniessen, zu erfahren.
Herausforderungen sind die Eintrittsprüfung fürs nächste Level. Das nächste Level an Liebe, Verantwortung, Freude, …. Wir sind grosse Kinder und lernen wie die Kleinen. Umfallen, aufstehen, probieren, umfallen, aufstehen, probieren. Jeden Tag gehts besser, bis wir ganz stehen. Dann kommt die nächste Stufe.
Und irgendwann betreten wir die letzte Stufe in diesem Körper. Wir schauen zurück und sind stolz auf uns.
Wär ja blöd, wenn wir zurück blicken und sagen: „Mensch hätt’ ich doch mal nicht so viel Angst gehabt.“, oder?